2008: Sensei Kasajima und die deutsche Damennationalmannschaft der Handballerinnen in Tauberbischofsheim

Der gebürtige Japaner und Träger der 5. Danstufe ist der Cheftrainer von Luxemburg und schon zum zweiten Mal Gast in der Taubermetropole. Vor dem eigentlichen Lehrgang machte Meister Kasajima dem Cheftrainer Schlatt ein ganz besonderes Geschenk, indem er in dessen privaten Unterrichtsräumen, dem Tastu no Miya Dojo, ein „Elite-Training“ für die Oberstufe der Karateabteilung abhielt.

Die Karatedôjôs Ryôzanpaku in Tauberbischofsheim und Tatsu-no-Miya in Distelhausen hatten am Mittwoch, 25. Juni, einen ganz besonderen Besuch. Die deutsche Damennationalmannschaft der Handballerinnen hatte ihr Abschlusstrainingslager für die Olympischen Spiele in Peking in die Tauberstadt verlegt. Verantwortlich dafür war die Co- Trainerin Heike Schmidt, deren Bruder in Tauberbischofsheim lebt und sich über die Grenzen hinaus sportlich engagiert.

Die Damen wollten ausdrücklich nicht nur Handball trainieren, sondern zum Ausgleich die dortigen Vereine und deren Sportarten ausprobieren. So gab es natürlich in Tauberbischofsheim fast pflichtmäßig eine Trainingseinheit im Olympiastützpunkt Fechten, gefolgt von gemeinsamem Training bei den Leichtathleten, den Radlern und Trainingsspielen mit den ansässigen Handballvereinen.

Eine Besonderheit für die Vertreterinnen Deutschlands war eine Einheit im traditionellen Karate. Verbindungen, die Schlatt schon mit den Hand- und Fußballabteilungen Tauberbischofsheims aufgebaut hatte, trugen hier ihre Früchte. Bundestrainer Armin Emrich sprach sich mit Schlatt über den Trainingsinghalt ab und wollte seine „Mädchen“ schwitzen sehen, was sich als eine der leichtesten Übungen darstellte.

Die Nationalmannschaft arbeitete von der ersten bis zur letzten Minute, vom karatespezifischen Aufwärmtraining über das Krafttraining bis hin zum Technik- und Pratzentraining vorbildlich mit. Bei den Beintechniken hätte sich Schlatt gerne einige der Damen im Dôjô gehalten, da deren Ausführung begeisterte.

In einer Einheit kann natürlich nicht soviel Wert auf die einzelne Technik gelegt werden, aber neben einem körperbetonten Kraft/Ausdauertraining war das Ziel von Schlatt, seine Kampfkunst vorzustellen und Profisportlern wie beispielsweise Grit Jurack, der Handballerin der Jahre 1999, 2000 und 2001, einen Einblick in diese Welt zu gewähren.

Der Bundestrainer bedankte sich persönlich mit der Übergabe seines Handballtrikots, mit dem er selbst zu seiner Aktivenzeit in der Nationalmannschaft spielte.

Auch Meister Keith Geyer (7.Dan JKA), ehemals erfolgreicher Nationaltrainer der südafrikanischen Nationalmannschaft und selbst mehrfacher südafrikanischer Grandchampion (Gewinner der Karatemeisterschaften in Kata und Kumite), kam 2008 mit seiner Frau Debbie in Distelhausen mal eben vorbei.

Sensei Keith wohnt und unterrichtet seit acht Jahren in der schönen australischen Metropole Melbourne, wo er sich als professioneller Karatelehrer schnell etablieren konnte.

Aber die besondere Freundschaft zu Meister Keith Geyer basiert auf tieferen Fundamenten. Durch regelmäßige Besuche in Südafrika und gemeinsame Trainingslager entstanden Bande und Bindungen, die selbst die große Entfernung zwischen Deutschland und Australien nicht zerreißen konnte.

Das Ryôzanpaku-dôjô Tauberbischofsheim war stolz und froh, ihn für sich in kleiner Gruppe genießen zu können, und hofft darauf, dass dies nicht der letzte Besuch dieses wahren Meisters war.

Der hochrangige japanische Großmeister, Anki Takahashi 8. Dan, JKA, besuchte 2008 zum wiederholten Male seinen in Deutschland lebenden Schüler Schlatt. Aber diesmal kam schon im Vorfeld ein Trainingssuchender, der nur ganz kurz Zeit hatte. Spiderman frischte seine Freundschaft mit dem Cheftrainer der hiesigen Karateabteilung auf und nutzte die Gelegenheit, mit Großmeister Takahashi ein wenig zu trainieren. Spiderman wörtlich: „In der heutigen Zeit haben meine Gegner immer ausgefeiltere Waffen, aber was am Ende zählt, ist die Bereitschaft im Nahkampf, Mann gegen Mann, zu bestehen und da ist Karate einfach die ultimative Kunst. Danke dass Schlatt mir ermöglichte, unter diesem Großmeister meine Techniken auszufeilen.“ Leider war Spiderman nicht zu bewegen, etwas länger zu bleiben, um auch die Teilnehmer einer weiteren Lehrgangswoche zu begrüßen.