Neubeginn nach dem Krieg

Obwohl nach dem Krieg wie überall auch in Tauberbischofsheim blanke Not herrschte, gab es beim TSV 1863 schon früh Bestrebungen, einen Neuanfang zu wagen und möglichst bald wieder mit dem Sportbetrieb zu beginnen.

Handballer, 1946

Theo Albiez, Albert Sax und Maria Gunkel wandten sich mit diesem Anliegen an die amerikanische Militärregierung und erhielten die Genehmigung zur Wiederaufnahme des Sportbetriebs ab dem 1. Januar 1946. Am frühesten konnten die Fußballer und Handballer beginnen, die Turner wenig später. Im Jahr 1946 gab es im TSV sogar eine Schachabteilung, die sich aber schon 1947 als Schachclub Tauberbischofsheim selbstständig machte.

Fußballtorwart Peter Roth, 1950er Jahre

Eine wichtige Rolle spielten beim sportlichen Neubeginn die Heimatvertriebenen. Sportler, deren Familien durch das schwere Schicksal der Vertreibung nach Tauberbischofsheim gekommen waren und hier eine neue Heimat gefunden hatten, schlossen sich den verschiedenen TSV-Abteilungen an und bildeten dort eine wesentliche Verstärkung. Dieser Zugang war auch dringend notwendig, nachdem der Krieg überall schmerzliche Lücken gerissen hatte.

Die sportlichen Rahmenbedingungen waren am Anfang natürlich denkbar schlecht. Es fehlte fast an allem: an Trainern, an Sportgeräten, an Sportkleidung, an Übungsräumen und an einem geeigneten Sportplatz. Dem letztgenannten Mangel half die Stadt schon früh ab. Der alte, seit 1922 bestehende Sportplatz (heute Grünewaldhalle und restlicher Hartplatz) wurde gründlich renoviert und am 25. August 1946 eingeweiht.

Sternstaffellauf
Der TSV beteiligte sich mit 56 Teilnehmern am Sternstaffellauf anlässlich der Einweihung der Deutschen Turnschule in Frankfurt (1959): Verabschiedung der Teilnehmer am Marktplatz.

Die Einweihung war verbunden mit einem Sportwerbetag, den der TSV 1863 veranstaltete. Die Fußballer und Handballer gestalteten neben der Gymnastikgruppe der Frauenturnerinnen das Programm. Man hatte hochkarätige und sogar von weither angereiste Gegner verpflichtet. Die Fußballer spielten gegen die Reserve von Viktoria Aschaffenburg. Im Hauptspiel traten der BC Augsburg und Viktoria Aschaffenburg gegeneinander an, danach die Handballer gegen den TV 1862 Miltenberg. Zwischen den Spielen zeigte die Frauengymnastikgruppe ihr Können.