In den letzten Jahren ist bei Kindern im Vor- und Grundschulalter leider eine bedenkliche Abnahme der körperlichen Leistungsfähigkeit zu beobachten. Mit dem vorliegenden Konzept wird gezielt versucht dieser Entwicklung durch eine umfassende allgemein-motorische Ausbildung entgegenzuwirken. Gleichzeitig sollen aber auch die Möglichkeit unserer Sportart zum Erwerb von sozialen Kompetenzen genutzt werden, denn viele Kinder haben in diesem Alter erst sehr wenige Erfahrungen mit Gruppen von Gleichaltrigen. Das Erleben von regelgeleiteter körperlicher Auseinandersetzung kann, sofern pädagogisch gelenkt, positiven Einfluss auf die Entwicklung von sozialen Umgangformen und Werthaltungen nehmen.

Das künftige Übungsprogramm ist in sechs Bereiche eingeteilt: Bewegen ohne einen Partner, Bewegen mit einem kooperierenden Partner, Kämpfen zu zweit und in der Gruppe, Fallen lernen, Judotechniken erlernen und zur Ruhe kommen und sich entspannen. Die Kinder sollen zunächst selbst Bewegungen ausprobieren, bevor sie anschließend mit einem wohlwollenden Partner üben und erst später im Wettstreit die Kräfte und ihre Geschicklichkeit messen. Es wird hierbei auch wieder sehr großen Wert auf die zehn Judo-Werte gelegt. Diese lauten: Ehrlichkeit, Höflichkeit, Hilfsbereitschaft, Bescheidenheit, Wertschätzung, Mut, Selbstbeherrschung, Respekt und Ernsthaftigkeit.

Je nach Voraussetzung der Kinder gibt es als Belohung sogenannte Bewegungs- und Wertesticker, die zum Schluss zur Graduierung zum 8. Kyu (weiß-gelber Gürtel) führt.
Als positiv zu sehen ist, wenn Eltern aktiv mitarbeiten, denn auch zu Hause können das Bewegen und lustbetontes Rangeln vielfältig fördern und durch eigene Erfahrungen eine vorurteilsfreie Einstellung zum fairen Rangeln entwickeln.

Besonderer Hinweis an alle Eltern: das Konzept ist ausgelegt auf zwei Jahre, also für die 5-7 Jährigen und erst danach sollte es mit dem „richtigen Judo“ losgehen, d.h. erst ab dem achten Lebensjahr gibt es Gürtelprüfungen und auch offizielle Wettkämpfe.
Was brauche wir fürs Judo? Da im Judo viele spielerische Übungen mit viel Körperkontakt vorkommen, muss vor dem Training dringend auf eine gründliche Körperhygiene und Körperpflege geachtet werden. Dazu gehören insbesondere: Gewaschene Füße, gekürzte Finger- und Fußnägel, Haargummi bei längeren Haaren, saubere Sportsachen, kein Schmuck (Verletzungsgefahr für sich und andere), sowie keine Kaugummis oder Bonbons.

Um Judo zu beginnen, ist folgende Sportkleidung erforderlich: Lange Hose und langärmeliges Sweatshirt (um Hautabschürfungen auf der rutschfesten Judomatte zu vermeiden), sowie Badelatschen um zur Matte und/oder zur Toilette zu gelangen. Auf der Judomatte übt man barfuss, daher werden außer den Schlappen keine Socken oder Sportschuhe benötigt.
Erst nach einer längeren Zeit am Judotraining ist ein Judoanzug (Judogi) erforderlich.

Das erste offizielle Training mit Informationen und Vorstellung des gesamten Konzeptes, sowie der Trainerinnen und Trainer wird am Samstag, den 12. Mai 2007 um 10.30 Uhr in der Aula der Kaufmännischen Schule sein.